24. Aug, 2016

Nerpas – die einzigen Süsswasserrobben der Welt!

Nach zwei Übernachtungen in einer Herberge am «Kleinen Meer» ziehen wir heute bei Zeiten weiter. Unsere nächste Unterkunft wird in Chusir, auf Olchon, der grössten Insel im Baikalsee sein. Mit der kleineren der beiden Autofähren, wo gerade mal etwa sechs Personenwagen darauf Platz finden, setzen wir mit unserem Kleinbus um 9.30 Uhr vom Festland ab. Die Überfahrt dauert nur etwa 15 Minuten. Schönwetterwolken ziehen am Himmel auf. Der starke Südwind der letzten beiden Tage flaut immer mehr ab. Auf der heutigen Wanderung haben wir die wohl besten Chancen Nerpas zu Gesicht zu bekommen.  Nerpas seien die einzigen Süsswasserrobben der Welt, welche nur hier im Baikalsee leben, erklärte uns Tamara, als wir im Baikalmuseum in Listwjanka waren. Die Robben seien zwar nicht unter Schutz gestellt. Doch weil das Fleisch nicht schmackhaft und das Fell ebensowenig begehrt sei, habe sich die Population der Nerpas im Baikal in den letzten Jahren wieder sprunghaft vermehrt. Einmal abgesehen vom Winter, wenn der See gefroren sei und Wölfe auf dem Eis Jagd auf Jungrobben machen würden, hätten die Nerpas ausser dem Menschen keine natürlichen Feinde. Deshalb seien die Süsswasserrobben nicht vom Aussterben bedroht, erklärt uns Dima vor dem Start unserer heutigen Wanderung. Die Chancen heute Robben zu sehen, schätzt er jedoch als gering ein. Er glaubt, wegen des nach wie vor wehenden Südwindes würden die Robben nicht aus dem Wasser kommen und wir würden höchstens Robbenköpfe aus dem Wasser strecken sehen.

An einer wunderschönen Badebucht mit glasklarem Wasser, bin ich für einmal der Einzige, der ins kalte, etwa 16 Grad warme Wasser springt und zur Belustigung meiner Wanderkolleginnen und -kollegen die «fette Robbe» spielt. Nach einem kurzen Sonnenbad wandern wir zusammen mit Dima entlang einer schönen, sonnenbeschienen Steilküste zu einer «Robbenbucht». Und dann kommt es so, wie wir es uns alle gewünscht haben. Auf vorgelagerten kleinen Felsen, mindestens 100 Meter von uns entfernt, entdecken wir sie. Auf einem kleinen Felsen räkelt und sonnt sich eine grosse dicke Nerpa. Der Grösse nach vermutlich ein Männchen. Dann kommen noch weitere kleinere Robben (Weibchen und Jungtiere) angeschwommen, die sich mit viel Kraft und Aufwand auf weitere kleine Felsen im See hochstemmen. Insgesamt sehen wir etwa zehn bis fünfzehn dieser Nerpas. Ein wirklich schöner Anblick. 

Schliesslich verlassen wir die Küste; wandern bergauf auf eine Anhöhe, wo wir im Windschatten ein Feuer machen, Tee kochen und unser Picknick einnehmen, das uns Dima, wie immer, sehr fein zubereitet. Die Wolken werden wieder zahlreicher und der Wind frischt erneut auf.

Nach dem Mittagessen fahren wir mit unserem Kleinbus nach Chushir in unsere Unterkunft. Unsere kleinen 2-Bett-Häuschen sind einfach und zweckmässig eingerichtet. Nur die sanitären Anlagen sind ziemlich gewöhnungsbedürftig. Da gibt es zwei winzig kleine, pyramidenförmige Plumpsklos ohne Frischluftzufuhr, dafür mit extrem viel Ammoniakgeruch. Örtchen also wo sich kaum jemand länger aufhält, als unbedingt nötig. Weiter gibt es zwei Duschen, bei denen entweder das Wasser nur tropfenweise aus der Brause kommt oder man sich – weil viel zu heiss und nicht wirklich regulierbar -  die Haut verbrennt, sowie zwei Becken zum Waschen, welche sich halb im Freien befinden. Und dies Alles für uns 14 Personen (12 Wanderkollegen, Dima und einen zusätzlichen Fahrer). Gut, dass wir hier nur zwei Nächte verbringen. Danach werden wir uns nochmals zwei Nächte im ***Hotel Rus in Irkutsk erfrischen und erholen können, bevor uns in der Mongolei das nächste Abenteuer wartet.

Vor dem Abendessen machen wir mit Dima noch einen Rundgang durch Chusir, wo wir an der Küste einen weiteren «heiligen Orten»; einen Schamanenfelsen, besuchen.

23. Aug, 2016

Die Tageransteppe

Der heutige Tag startet leicht bewölkt. Von der rund 600 km2 grossen Tageransteppe her weht ein heftiger und kalter Wind. Um halb zehn Uhr fahren wir mit unserem Minibus los in Richtung Steppe. Je weiter wir in die Steppe hineinfahren, desto besser wird das Wetter - zeitweilig sogar fast wolkenlos. Heute besteigen wir die beiden höchsten Berge der Steppe. Den Tan Chan und den Borun Chan. Beide Berge sind je knapp 900 Meter hoch. Bei schönem Wetter wie heute bietet sich dem Wanderer herrliche Ausblicke auf den Baikal im Süden und die in verschiedenem Grün leuchtende Tageransteppe im Osten, Norden und Westen.

Auf dem zweithöchsten Berg, dem Borun Chan, erzählt uns Dima eine Legende. Demnach sollen vor langer Zeit in der Tageransteppe zwei Brüder gelebt haben. Der eine habe Tan Chan und der andere Borun Chan geheissen. Eines Tages hätten sich die Brüder darüber gestritten, wer der Stärkere von beiden sei. Um dies zu regeln, habe der eine 44 und der andere 55 Geister angerufen, welche an deren Statt miteinander kämpfen sollten. Der Kampf der Geister sei sehr lange und heftig gewesen. So lange, bis sich der Himmel für lange Zeit verdunkelte. Weil dies dem Himmel aber nicht gefiel, habe dieser alle 99 Geister, sowie auch die beiden Brüder Tan Chan und Borun Chan versteinert. So kann man noch heute die versteinerten beiden Brüder und die wie auf einer Schnur aufgereihten 99 Geister als Berge bzw. Felsenhügel in der Tageransteppe sehen und besteigen – so die Legende.

Wir wandern heute zuerst zweimal bergauf und bergab, über Stock und Stein und kilometerlang durch eine äusserst trockene Steppe. Die Geister der Steppe lassen wir auf uns wirken. An den Hängen der Berge sieht die Tageran wie ein riesiger Steingarten aus. Die Steppe duftet wunderbar nach einer Vielzahl von Kräutern und anderen Pflanzen. So wächst hier u.a. wilder Thymian, Wermut, Kamille, wilder Kerbel und versteckt zwischen den Gräsern entdecken wir immer wieder eine in unseren Breiten heimische, jedoch seltene Blume, das Edelweiss. Dima erklärt uns viel über die Entstehungsgeschichte, Geologie und Flora der Tageran. Die einen Kräuter kennen wir aus unseren Gärten. Andere sind uns fremd - weil endemisch. An einigen Stellen ist die Steppe sehr niedrig und an anderen Stellen wiederum wandern wir durch hohes, trockenes Lanzen- oder Speergras. Weil es in der Tageran  aber nur sehr wenig Niederschlag gibt, ist hier der Boden fast überall nur sehr locker bewachsen. Typisch Steppe halt. Die Berghänge hingegen zeigen sich etwas grüner. Sie sind Teils mit niedrigen Nadelbäumen bewachsen.

Wie bereits auf den letzten Wanderungen bereitet uns Dima wieder einen feinen Lunch mit Wurst, Käse und Gemüse zu. Kurz vor unserer Mittagsrast stossen wir auf zwei gewaltige, kopfgrosse Pilze aus der Familie der Bovisten (s. Bild). Beide Bovisten sind in perfektem und geniessbarem Zustand. Einen Bovisten schneiden wir gleich entzwei und grillieren diesen in grossen Scheiben. Der andere wird am Abend von einem Wanderkollegen und einer Wanderkollegin in unserer Unterkunft überbacken mit Paniermehl zubereitet. Die schmecken wirklich super! 

Mit ein paar frisch gepflückten Kräutern bereitet Dima heute Mittag einmal mehr einen feinen, selbstgemachten Tee zu. Dazu süsses Gebäck und Mandarinen zum Nachtisch. Zum Schluss, gewissermassen als Höhepunkt, nimmt Dima noch seine Gitarre zur Hand und spielt und singt uns russische Lieder. Schliesslich outet sich auch noch einer unserer Gruppe als ausgezeichneten Gitarristen und Sänger. Irgendwie fühle ich mich wie zu meinen besten Pfadizeiten. Weit und breit keine Menschenseele, die uns stört. Nur in der Ferne grollen zwischendurch ein paar Steingeister. Doch sie bleiben uns wohlgesinnt.

Gegen 18.00 Uhr sind wir trockenen Fusses in unserer Unterkunft zurück.

22. Aug, 2016

Unterwegs durch Burjaten-Land

Heute steht ein Reisetag an. Dies ist unschwer daran zu erkennen, dass das Wetter schlecht ist. Während mindestens Dreivierteln des Tages regnet es entweder stark oder es nieselt. Aus Platzgründen wird das schwere Gepäck in einem separaten Geländewagen vorausgeschickt. Im firmeneigenen Minibus fahren wir hinten nach. Wir verlassen den Touristenort Listwjanka in Richtung Irkutsk, wo wir uns am Mittag durch erheblichen Stossverkehr kämpfen. Die Vegetation wird zusehends trockener und die Taiga wird durch eine Steppenlandschaft abgelöst. Wir durchqueren Burjaten-Land sind. Laut Wikipedia sind Burjaten eine mongolische Ethnie, welche in Sibirien lebt und zwar hauptsächlich in den Gebieten von Tschita und Irkutsk. Kleinere Gruppen sollen in der Mongolei und der Volksrepublik China leben. 1989 soll es in der Sowjetunion über 400‘000 Burjaten gegeben haben und damit die größte nationale Minderheit in Sibirien darstellen. Die historischen Wurzeln der burjatischen Kultur sind mit denen der Mongolen verwandt. Nachdem Burjatien Russland eingegliedert worden war, wurde es zwei Traditionen ausgesetzt: dem Christentum und dem Buddhismus. Die Burjaten westlich des Baikalsees (Irkutskische Burjaten) wurden "russifiziert" und gaben bald die hirtennomadische Lebensweise zugunsten von Ackerbau auf, wohingegen die östlich lebenden Burjaten (Transbaikalen) den Mongolen näher stehen, oft noch in Jurten leben und meist auch Buddhisten sind, so Wikipedia. Dann verlassen wir das Burjatengebiet in Richtung Tageran-Steppe. Weil das Wetter aber noch noch nicht wirklich gut ist, wird das heutige Programm etwas umgestellt. So fahren wir nicht zur Sababucht, sondern auf dem Hügel Sachurte, wo wir etwa 4’000, bzw. 2’000 Jahre alte Felszeichnungen sehen. Danach besichtigen wir am Berg Schebete eine Festungsmauer der Kurykanen aus dem 8. Jahrhundert. Nach langer Fahrt von rund 380 km, wovon viele Kilometer auf nicht befestigter Strasse waren, erreichen wir dann unsere Unterkunft am «Kleinen Meer». Als Kleines Meer wird der Baikalsee zwischen dem Festland und der Insel Olchon bezeichnet. Ab morgen soll das Wetter wieder besser werden, versprechen uns die Meteorologen. Nach dem bisher Erlebten, müsste es auch so sein. Denn morgen ist wieder wandern angesagt.

22. Aug, 2016

Am grössten See der Erde!

Der Baikalsee ist mit 1641 m der tiefste See der Erde. Seine auf 455,5 m Höhe über dem  Meeresspiegel gelegene Wasseroberfläche ist mit 31'500 km²  etwa 3/4 so gross, wie die Schweiz  oder rund 60 mal so gross, wie der Bodensee. Damit hält der See auch den Weltrekord in Bezug auf den grössten, reinen Süsswassersee der Erde. Der Baikalsee besitzt eine Uferlänge von rund 2125 km, ist vom Südwesten zum Nordosten 673 km lang und maximal 82 km breit. Seine durchschnittliche Breite beträgt 48 km. Das Wasser hier ist so sauber und klar, wie wohl nirgendwo auf der Welt. So soll man bis auf eine Tiefe von 40 m sehen können. Bei den meisten Seen und Gewässern in unseren Breiten hört die Sicht bei etwa 15 Metern auf. Das Wasser kann ungefiltert getrunken werden. Es hat Trinkwasserqualität. So wird dem Baikal auf einer Tiefe von 400 m Wasser entnommen, in Flaschen abgefüllt und verkauft. Man hat ausgerechnet, dass das Wasservolumen des Sees die  ganze Weltbevölkerung während rund 20 Jahren mit genügend Wasser versorgen könnte. Das sind für uns Schweizer, welche zwar Vieles, aber in kleinerem Massstab kennen, einfach gewaltige Dimensionen.

Übrigens: Der Baikalsee wird im Hochsommer (August) an der Wasseroberfläche etwa 16 Grad warm. Dadurch, dass sein gigantisches Volumen gleichzeitig auch wie ein Wärmespeicher wirkt, gefriert der See erst im Februar vollständig zu. Dann kann man nicht nur auf dem See spazieren, sondern es fahren auch Autos und Lastwagen über den See. Früher wurde in der kurzen Zeit, wo der See gefroren ist, auch Eisenbahnschienen verlegt und es verkehrten Züge auf dem Eis.

Und noch etwas: Für alle Lauffreunde, welche noch eine echte Herausforderung suchen und denen die klassischen Flach- und Bergmarathons der Erde dies nicht mehr bieten kann, gibt es immer in der ersten Märzwoche - bei minus 5 bis minus 20 Grad, bei Sonne oder stürmischem Wetter, einen Eismarathon quer über den Baikalsee. Der Start befindet sich in Listwjanka. Wer das Ziel erreicht, ist fast garantiert unter den ersten Hundert. Denn es sollen nie mehr als 100 am Start sein. Und wem diese Strecke zu lang sei, so Dima unser aktueller Wanderleiter, der könne sich auch auf der Halbmarathonstrecke versuchen. In der Hälfte des Sees würden die Halbmarathonler mit Luftkissenbooten ans andere Ufer, bzw. zurück nach Listwjanka gebracht. Und wer sich nun fragt, wie er sich für diesen Lauf anmelden kann und wie er nach Irkutsk, bzw. Listwjanka an den Start kommt, der kann sich an unseren Touren- und Reiseveranstalter, www.baikaltrekking.com  wenden. Laut Tamara, unserer Wanderleiterin und Mitinhaberin von Baikaltrekking, hilft und begleitet Baikaltrekking Personen von der Anreise bis zum Marathon und wieder nach Hause und das übrigens in perfektem Deutsch. Dann also auf zum Eismarathon an den Baikalsee! 

21. Aug, 2016

Wandern in der Taiga

Heute präsentiert sich uns erneut ein schöner und warmer Spätsommertag. Wir starten mit Dima auf eine mehrstündige Waldwanderung im Hinterland von Listwjanka. Nach dem Bahnschwellenwandern von gestern ist diese Wanderung wieder mehr nach unserem Geschmack. Das Bild nebenan sagt wohl Alles! Was wir heute in Sachen Steinpilzen und anderen Speisepilzen unmittelbar entlang des Wanderweges finden, übertrifft sogar die letzten beiden Sammlertage. Wir, d.h. nicht nur die Gruppe, sondern auch Dima, sammeln was unsere Beutel und Rucksäcke hergeben. Um nicht unnötigen Ballast mitschleppen zu müssen, rüsten wir die meisten Pilze auch gleich vor Ort. Einen Teil der Pilze schenken wir Dima und den Rest wollen wir am Abend Tamara bringen.

Zusammen mit ihrem Mann Andrej und ihren vier Kindern, lebt Tamara auf dem Lande, direkt an der Verbindungsstrasse zwischen Irkutsk und Listwjanka, etwa 15 km von Listwjanka entfernt. Ein Dorf auf dem Lande erkennt man hier meist daran, dass es in der Regel nur noch Dreck- oder Schotterstrassen gibt und die Steinhäuser der Städte durch einfachere Holzbauten abgelöst werden, welche in einem grösseren Abstand zueinander auf mehr oder weniger stark eingezäunten Grundstücken stehen.

Nach weniger als einer Stunde haben wir unsere Beutel mit vorwiegend Steinpilzen gefüllt. Jetzt wenden wir uns so richtig dem Wandern zu und nehmen die vielen Pilze am Wegrand nur noch wahr, wenn es sich um extrem schöne oder grosse Exemplare handelt. Nach knapp drei Stunden und etwa 600 Höhenmetern machen wir auf einem bewaldeten Bergkamm, mit herrlichem Blick auf den Baikalsee, unsere Mittagspause. Wie bereits gestern, hat Dima unseren gesamten Mittagslunch in seinem grossen Rucksack auf diesen Berg geschleppt. Mehr noch, er packt eine Tischdecke und einen grossen, verrussten und verbeulten Wasserkessel aus. Wie Dima erzählt, habe dieser Kessel schon viele Wanderungen und Abenteuer mitgemacht. Wie zu den besten Pfadi-Zeiten grillieren wir dann alle zusammen am offenen Feuer Würste - so etwas, wie sibirische Servelats, welche unseren ganz ähnlich sind - und trinken Tee, mit Quellwasser und Kräutern von diesem Wald und ein paar Teebeutel Schwarztee und geniessen einfach die Ruhe und den herrlichen Ausblick auf den Baikal.

Am späten Nachmittag fahren wir dann noch in ein rund 20 km von Listwjanka entfernt gelegenes, grossflächig angelegtes Freilichtmuseum ganz im Stile von Ballenberg in der Schweiz. In einem Schnelldurchgang – die zur Verfügung gestandenen 1,5 Stunden waren eher etwas knapp bemessen – erklärt uns die Dima anhand der verschiedenen Holzbauten und Gerätschaften, wie die Menschen die Gegend rund um Irkutsk und Listwjanka besiedelt haben. Ein äusserst eindrückliches Museum, das es sich unbedingt lohnt zu besuchen. Nach der langen Wanderung waren aber viele von uns doch schon etwas müde um den Ausführungen von Dima noch wirklich folgen zu können. Abgesehen davon, ermüdete der Gang durch die grosse Anlage noch fast mehr als das Wandern selbst. Also sind wir froh, gegen 18.00 Uhr Tamara besuchen zu dürfen. Wir bringen ihr eine Flasche armenischen Cognac und drei grosse Säcke gefüllt mit Steinpilzen. Über die Steinpilze freut sie sich besonders. Schliesslich wissen die Einheimischen hier auch was gut ist!

Vor ein paar Jahren ist Tamara mit ihrer Familie von Irkutsk hierhergezogen. Sie haben sich ein leeres Grundstück von 1'000 m2 gekauft und darauf eigenhändig und mit Hilfe von Freunden und Bekannten ein zweistöckiges Haus mit Nebengebäuden gebaut. Mit einem grossen Gemüse- und Früchtegarten und einigen Nutztieren, wie Schweine, Gänse, Enten, welche auf Nachbars Grundstück gehalten werden dürfen, ist die Familie weitgehend Selbstversorger. Tamara bewirtet uns mit feinem Früchtekuchen und Tee und danach mit in Salz eingelegtem Speck und Wodka. Der Himmel zieht zu. Es ist 20.00 Uhr. Dima holt uns bei seiner Arbeitgeberin Tamara ab und wir fahren nach Hause. Ein wunderbarer Tag geht zu Ende.