Valle de Luna
Bis gestern hatten wir fast ausnahmslos schö-nes, bis sehr schönes Wetter. So, als ob der Himmel gewusst hätte, dass ich mit meinen Berichten in Verzug bin und vor allem an Schlechtwettertagen daran arbeite, schenkte er mir gestern einen stärker bewölkten und windigen, d.h. einen richtigen Arbeitstag.
Für heute planen wir nochmals ins Valle de Luna zu gehen. Denn bei unserem ersten Be-such am 1. Januar waren wir relativ spät un-terwegs, sodass wir das Tal nicht ganz erkunden konnten. Nachdem heute die grösste Hitze vor-über ist, fahren wir mit unserem Mietauto gegen 17.00 Uhr in den Park, zahlen je 3'000 Pesos (ca. Fr. 4.50 Eintritt) und fahren dann ans Ende des Mondtals. Dort besuchen wir etwas abseits eine verlassene Salzmiene. Die Strasse ist hier so schlecht, dass wir nach wenigen Hundert Me-tern unseren Hyundai stehenlassen, sind wir doch zu Fuss mindestens so schnell, wie mit dem Auto. Bis zur Salzmiene dürften es rund 1,5 Kilometer sein. Im Valle de Luna sind jeden Abend stets mindestens zwei- bis dreihundert Touristen unterwegs. Doch zu den Salzmienen fahren die Tourbusse nicht. Und Individualreisende zieht es auch nur wenige hierher. Der Besuch dieser Salzmiene lohnt sich in verschiedener Hinsicht. Einerseits gibt es auf dem Weg dahin einzelne schöne Felsformationen, welche sich aus der weissen Salzlandschaft abheben. Und andererseits sind die Gruben und kleineren Höhlen, direkt beim verfallenen Mienengebäude eindrücklich. Hier kann man Salzflösse mit purem Salz bestaunen. Zurück auf der «Hauptstrasse» machen wir noch Fotos von einer Steinskulptur, genannt «Tres Marias» und dann geht es auf den Weg zur «Duna Mayor», der grössten und eindrücklichsten Sanddüne des Mondtals. Auf diese Sanddüne zieht es allabendlich dutzende, bis hunderte von Naturliebhaber, welche zum Sonnenuntergang hierher kommen. Heute zähle ich mindestens zweihundert Personen auf der Düne. Die Sonne wirft lange Schatten. Die eh schon braunroten Felsen und Sanddünen werden im Abendlicht im röter. Eine unwirtliche und einmalige Landschaft, welche es vermutlich so nur in der Atacamawüste gibt. Wir sind begeistert. Nachdem ich ein paar schöne Fotos im Kasten habe und die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist, klatschen zu unserer Überraschung viele. So, als ob die Sonne es wie-der einmal geschafft hat. Ob diese Leute auch jedes Mal klatschen, wenn am anderen Morgen die Sonne wieder aufgeht? Ein schöner Brauch ist es auf jeden Fall, die Sonne mit einem Applaus zu verabschieden.
Mit dem Strom der Schaulustigen machen wir uns dann ebenfalls auf den Heimweg. Morgen bricht unser letzter Tag in der Atacamawüste an. Eine Atacamawüste, welche uns bereits vor 14 Jahren begeistert und eine Atacamawüste, welche uns auch diesmal in ihren Bann gezogen hat.
Wenn Du eine Reise nach Südamerika planst und Du Natur, Wüsten, Tiere und einzigartige Landschaften liebst und Du die Atacamawüste noch nie besucht hast, dann solltest Du diese Wüste unbedingt in Dein Programm aufnehmen. Ich glaube, meine Berichte und meine Fotos sprechen für sich.