27. Nov, 2016

Canelita

Eigentlich heisst sie Canela, (zu deutsch: Zimt). Doch rufen tun sie die Angestellten im The Paradise mit Canelita (Zimtchen).

Canelita gehört zu den Dorfhunden und damit gewissermassen auch zum Dorfbild von Puerto Pyrámides. Obwohl Canelita, so wie die meis-ten der Hunde hier einen Besitzer, bzw. eine Besitzerin hat, lebt die zierliche Hündin mehr-heitlich auf der Strasse. Ihr Fressen muss sich Canelita zusammenbetteln, sofern sie sich nicht einen Happen Küchenabfälle von einem der Restaurants ergattern kann. Die Besitzerin des Paradise habe ein Herz für Hunde, sagt man uns. Sie füttere und pflege regelmässig Strassenhunde. Dies ist augenfällig. Hat es doch rund ums Paradise besonders viele «herrenlose» Hunde.

Dann gibt es auch noch Gäste, wie wir, welche sich nach Puerto Pyrámides verirrt haben; ein paar Tage bleiben und sich in dieser Zeit um den einen oder anderen Hund annehmen. So kommt es, wie es kommen musste. Nach unserer ersten Nacht in Puerto Pyrámides setzen wir uns gemütlich zum Frühstück. Die Türen des Paradise-Restaurants sind offen. Canelita kommt herein, setzt sich zu uns und schaut uns mit grossen Augen an. Zuerst halte ich ihr die leere Hand hin. Sie schnüffelt und leckt daran. Dann lässt sie sich herzhaft kraulen. Gleichzeitig bleibt ihr Blick stets auf unseren Tisch gerichtet. Sie läuft uns nach – zum Frühstücksbuffet und wieder zurück zum Tisch. Gebe ihr ein Wenig von meinem Stück Zitronenkuchen. Ich weiss, dies macht man nicht. Man füttert keinen Hund vom Tisch - schon gar nicht im Restaurant und noch weniger mit gesüssten Sachen. Ich breche wieder mal alle Regeln artgerechter Hundehaltung. Doch das stört Canelita nicht im geringsten. Sie frisst den Kuchen, dann schaut sie mich wieder an, ob es vielleicht noch mehr davon gibt. Vielleicht gibt es ja auch noch etwas Besseres.

Jetzt wird es etwas kompliziert. Beim Frühstücksbuffet gibt es geschnittenen Schinken. Eigentlich wollte ich zum Frühstück gar keinen Schinken essen. Doch das weiss hier ja keiner. Abgesehen davon, im Restaurant sitzen ausser Marion und ich praktisch keine Leute. Also hole ich ein paar Scheiben Schinken an unseren Tisch. Canelita, von der wir bis anhin noch gar nicht wissen, wie sie heisst, streckt ihre Nase senkrecht in die Höhe. Sie wedelt und bettelt. Und was mache ich? Halte Ausschau, ob uns niemand beobachtet. Dann gebe ich einem bettelnden Hund, am Tisch, im Restaurant einen kleinen Happen Schinken (hundeerzieherisch wieder mal falsch. Und Schinken ist für Hunde auch nicht unbedingt das Beste). Jetzt haben wir sie – unsere Canelita. Eine Freund-schaft nur auf Zeit oder vielleicht sogar auf Dauer?

Die kommenden fünf Tage verbringen wir soviel Zeit mit Canelita, wie wir nur können. Wir kaufen in einem der kleinen Tante-Emma-Läden von Puerto Pyrámides artgerechtes Hundefutter. Mor-gens, wenn wir aufstehen, kommt uns Canelita auf unserer Veranda begrüssen, will in unser Zimmer und gefüttert werden. Dann lässt sie sich ausgiebig kraulen und ein paar Zecken entfer-nen; will etwas schmusen und spielen und legt sich dann auf einem provisorisch hergerichteten Bettchen am Boden – unser rauhfasriger Bettüberwurf muss dafür herhalten - nieder und schläft selig. Auf unsere Erkundungstouren im Park können wir Canelita leider nicht mitnehmen. Sie bleibt auf dem Parkplatz zurück; schaut unserem Auto lange nach und geht dann ihre eigenen Wege. Kurz nachdem wir am Abend wieder zurück sind, kommt Canelita freudig angerannt; will wieder gefüttert und gekrault werden; legt sich dann halb auf meine Füsse und schläft wieder selig ein. An keinem der Tage macht Canelita Anstalten zu gehen. Manchmal verlässt sie zwar kurz unser Zimmer, das wir stets einen Spaltweit offenlassen; geht auf die Strasse; springt ein paar anderen Hunden hintennach oder geht vermutlich ihr Geschäft verrichten. Ein paar Minuten später ist sie wieder bei uns; legt sich auf ihr Bettchen und schläft.

Und jetzt kommt der kompliziertes Teil der Geschichte. Marion und ich, wir möchten Canelita gerne zu uns in die Schweiz holen. Aber wie sollen wir dies anstellen? Wissen wir doch noch nicht, wer Canelitas Besitzer ist und ob er oder sie uns Canelita verkaufen würde. Und die nächsten fünf Monate unserer Weltreise kann uns Canelita auch nicht begleiten. Also bräuchten wir auch noch jemanden in Puerto Pyrámides der uns hilft, uns Canelita Ende April in die Schweiz zu schicken.

Letzteres konnten wir gestern abend klären. Angestellte des Paradise, zwei nette Damen, welche beide recht gut englisch sprechen, wollen uns unbedingt helfen. Zum einen kennen sie Canelitas Besitzerin und zum anderen wären sie besorgt dafür, dass Canelita Ende April den Weg in die Schweiz findet. Eine, namens Selva (zu deutsch: Dschungel) ist selber Hundehalterin. Selva aner-bietet sich spontan, Canelita nach Buenos Aires zu fahren um sie dort auf einen Direktflug nach Zürich zu geben. Auch würde sie sich bis Ende April um Canelita kümmern. Wir tauschen schon mal unsere E-Mail-Adressen aus.

Doch das nützt uns natürlich Alles herzlich wenig, wenn wir die Besitzer von Canelita nicht dazu bewegen können, sich von ihrem Hund zu trennen. Diesbezüglich legt sich nun die andere Paradise-Angestellte ins Zeug. Beide Damen sind überzeugt, Canelita würde es bei uns in der Schweiz zehnmal besser haben, als hier in Puerto Pyrámides. Sie erzählen uns, dass viele der Dorfhunde um zu überleben wildern müssten. So würden Hunde auf den umliegenden Farmen der Halbinsel immer wieder Schafe reissen. Wogegen sich die Farmer mit vergiftetem Fleisch zur Wehr setzen täten, sagen sie uns. Dabei kämen regelmässig Hunde ums Leben. Mit Blick auf Canelita bereitet dies den beiden Frauen grosse Sorgen. Also wünschen sie sich genauso sehnlichst wie wir, dass wir die kleine, süsse Hündin in die Schweiz nehmen.

Mal schauen was aus dieser Hundefreundschaft noch wird. Morgen ziehen wir weiter. Die Kontakte stehen. Und nach der Antarktis gehen wir auf dem Landweg nach Chile. Dabei müssen wir via San Carlos de Bariloche (Argentinien) reisen. Und San Carlos de Bariloche liegt ganz in der Nähe der Halbinsel Valdés. Wieso nicht um die Weihnachtszeit für einen Hund, den wir uns ins Herz geschlossen haben, noch einmal einen Abstecher nach Puerto Pyrámides machen? Selva weiss bereits Bescheid.

25. Nov, 2016

Punta Norte

Auch heute erwartet uns ein wunderschöner und warmer Tag. Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir zum nördlichsten Punkt der Halbinsel – der Punta Norte. Auf dem Weg sehen wir sie wieder, ganze Herden von Guanacos; grosse Familien straussenartiger Vögel. Ich meine, es müssten Nandu’s sein; Truthangeier, Hasen und viele andere Tiere, wie Vögel und meerschweinchen- oder hasenartige kleine Nager, sowie eine handgrosse Vogelspinne. Nach rund 80 Kilometern erreichen wir die Punta Norte. Dort begegnen wir dem in Patagonien beheimateten Gürteltier (s. Foto). Allein in diesen zwei Tagen schiesse ich über 1'000 Fotos. Vieles ist Massenware oder Ausschuss. Ein paar gute findest Du wie immer in meinem Fotoalbum. Die Bewölkung nimmt gegen Abend etwas zu. Morgen machen wir einen Ruhetag. Fotos sortieren, bearbeiten und Berichte schreiben ist angesagt.

24. Nov, 2016

Whale watching!

Der perfekte Tag. So lässt sich der heutige Tag kurz und bündig zusammenfassen. Das Wetter stimmt. Der Wind kommt von Norden. Es ist den ganzen Tag wolkenlos und rund 30 Grad warm. Wir dürfen heute mit gut und gerne 13 Stunden Sonne rechnen. Das Meer ist fast ruhig. Und dann sehen wir ihn nicht nur - den südlichen Glattwal. Ein Männchen vollführt sogar eine richtige Showeinlage mit Sprüngen und Flossenklatschen.

Der südliche Glattwal oder auch Südkaper genannt, wird bis zu 18 Meter lang und 80 Tonnen schwer. Er gehört zu den Grossen unter den Walen. Als Bartenwal verspeist der südliche Glattwal vor allem Krill (Kleinstkrebse). Im Südwinter; d.h. von etwa Mai bis November ziehen die Süd-kaper von der Südpolargegend in Richtung Norden. In den seichten und geschützten Buchten der Halbinsel Valdès bringen Südkaper ihre Jungen zur Welt.

Um 11.30 Uhr starten wir mit unserem Boot. Etwa 15 bis 20 Gäste sind mit dabei. An Bord hören wir ganz unterschiedliche Sprachen; nebst Spanisch u.a. auch Französisch. Gesprochen und erklärt wird an Bord jedoch nur auf spanisch. Wir verstehen zwar kaum etwas. Doch das stört uns nicht. Die Sprache der Begeisterung ist international und versteht sowieso jeder. Zuerst dauert es rund zwanzig Minuten, bis wir dem ersten Glattwal begegnen. Ein grosses Muttertier mit einem Jungen. Beide schwimmen längere Zeit an der Wasseroberfläche, tauchen kurz ab um dann erneut aufzutauchen, auszublasen und Luft zu holen. Wir schauen dem Treiben etwa eine Stunde lang zu, bis dann plötzlich Betrieb entsteht. Ein Männchen taucht auf und vollzieht wahre Luft-sprünge; macht Pirouetten; klatscht mit seinen Flossen aufs Wasser. Und dies gleich mehrere Male. Bei diesem Anblick schlägt das Herz eines jeden Fotografen höher. Nur die grosse Lotterie: Wo taucht der Wal das nächste Mal auf? Und stimmt dann meine Kameraeinstellung? Schliesslich gelingen mir ein paar ganz nette Fotos, die sich auf jeden Fall zeigen lassen.

Knapp zwei Stunden und die Show ist zu Ende und wir wieder an Land. Die 1'150 Pesos (rund 65 Euros) pro Person waren diese Walbeobachtungstour unbedingt wert. Hätte mir zu Beginn der Tour jemand gesagt, dass wir in den Genuss von springenden Walen kommen würden, dann wäre mir diese Tour noch mehr als 65 Euros Wert gewesen.

Am Nachmittag besuchen wir dann noch eine Seelöwen-Kolonie. Leider kommt man auch hier nicht wirklich Nahe an die Tiere. Es gibt ein paar Aussichtspunkte und kleinere Wandermöglich-keiten. An die Küsten und Strände, wo die Seelöwen und See-Elefanten liegen darf man nicht. Das ist zwar schade, stört mich aber nicht. Hatten wir doch heute mit den springenden Walen mehr als nur eine Attraktion. Und dies erst noch näher, als Seelöwen und See-Elefanten zusammen.

Den Abend lassen wir mit einem Bier und Meeresfrüchten so richtig gemütlich ausklingen.   

23. Nov, 2016

Ankunft in Puerto Piràmides

Nach einem ruhigen Flug landet unsere Ma-schine der Aerolineas Argentinas kurz nach sieben Uhr auf dem kleinen Flughafen von Trelew. Mit an Bord ist auch eine Gruppe Deutscher, begleitet von einer deutschen Rei-seleiterin, welche eine zwölftägige Patago-nienrundreise gebucht hat. Die Reiseleiterin lebt in Calafate (Argentinien). Bei ihr holen wir uns noch ein paar Infos und Tips zu Unter-künften in dieser Gegend. Man weiss nie, vielleicht sind wir noch einmal froh darum.

Die Argentinier nehmen es eher gelassen und locker. Doch dafür klappt es! Keine Flugzeugtüre, die klemmt und unser Gepäck ist ebenfalls mit uns mitgereist. Am Flughafen nehmen wir unser gebuchtes Auto – einen weissen, mittelgrossen Fiat entgegen.  Damit wollen wir die nächsten sechs Tage die Peninsula (Halbinsel) Valdès erkunden. Das Wetter ist herrlich und angenehm warm. Vom Flughafen Trelew nach Puerto Piràmides, dem einzigen kleinen Ort innerhalb des Nationalparks der Halbinsel sind es etwa 160 Kilometer. Einfach zu finden. Nur Puerto Madryn, eine vergleichsweise kleine Stadt, liegt dazwischen. Und diese Stadt kann man mit dem Auto problemlos umfahren. Abgesehen davon, haben wir unser TomTom-Navigationsgerät dabei. Da kann wirklich nichts schiefgehen.

Nach rund zweistündiger Fahrt erreichen wir den Eingang des Nationalparks. Wir bezahlen die Parkgebühren (330 Pesos pro Person /ca. 20 US$ + 20 Pesos für das Auto) und erreichen nach weiteren 30 Kilometern unser Etappenziel - Puerto Piràmides. Ein kleines Touristendorf, bestehend aus zwei oder drei Strassenzügen, ein paar Unterkünften, wenigen Restaurants, sechs Organisationen für whale watching (Walbeobachtungen), einer Touristeninformation, ein paar kleinen Souvenirshops, einer Tankstelle und vier «Tante Emma»-Läden. Nett, klein, ruhig und fast ausgestorben – wenn nicht gerade der eine oder andere Touristenbus fünfzig bis hundert Gäste fürs whale watching vorbeibringt. Morgens früh und nachmittags ab 16 Uhr kehrt wieder Stille ins Dorf. Es sei denn, eine Gruppe der friedlichen «Dorfhunde» ist für einmal nicht am Strand, sondern zieht lautstark durchs Dorf und macht auf sich aufmerksam. Diese Hunde sind ein Teil des Dorfbildes. Man lässt sie herumstreunen und in den Restaurants Gäste anbetteln, sofern sie nicht allzu aufdringlich werden. Wie man uns erklärt, gehören die meisten dieser Hunde keinem Einzelnen, sondern allen Puerto Pyràmidern.

In Puerto Piràmides wird es langsam aber sicher Sommer. Mit dem Sommer geht die Touristen-saison ihrem Ende zu. Denn die Pyràmider leben weitgehend von ihrer Hauptattraktion, dem südlichen Glattwal oder auch Südkaper genannt. Und dieser zieht im Südsommer (ab etwa Dezember) südwärts in kühlere und nahrungsreichere Gebiete Südpatagoniens und Antarktis. Doch der Nationalpark hat ausser Wale und Walbeobachtungen auch sonst noch sehr viel zu bieten. Dafür sind wir für die nächsten knapp sechs Tage hierhergekommen. Logieren tun wir im «The Paradise». Einer kleinen und netten Unterkunft, welche wir über booking.com gebucht haben.

Der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage schönes und recht stabiles Wetter voraus. Der Wind soll auf Norden drehen. Nordwind auf der Südhalbkugel heisst in der Regel der Wind ist warm, weil vom Äquator kommend.

Am Nachmittag machen wir – zwar etwas übermüdet von den letzten beiden Reisetagen – unsere erste Erkudungstour. Die Peninsula Valdès ist mehrere tausend Quadratkilometer gross. Und sämtliche Strassen im Nationalpark bestehen aus ungeteerten Stein- und Sandpisten. Mehr als 60 Stundenkilometer darf nicht gefahren werden. PW’s, wie unsereiner beginnen bei dieser Geschwindigkeit bereits zu «schwimmen». Das Fahren wird dabei entsprechend gefährlich. Langsam fahren ist angesagt. Schliesslich wollen wir hier für Natur- und Tierbeobachtungen. Heute begegnen wir u.a. einer kleinen Kolonie Magellan-Pinguinen, aus einer Distanz von mehreren hundert Metern grossen See-Elefanten am Strand und Guanacos. Zusammen mit den Lamas, Alpakas und Vicuñas gehören die Guanacos zu den vier einzigen und nur in Südamerika beheimateten Arten von Kleinkamelen. Ein ereignisreicher und langer Tag geht zu Ende. Mit unserem Fiat sind wir heute über 300 Kilometer weit gefahren. Für morgen haben wir unsere Walbeobachtungstour gebucht.

22. Nov, 2016

Bienvenidos en Argentina!

Wir haben den Äquator überflogen und sind in den Süden gezogen.

Willkommen in Argentinien!

Ähnlich, wie unsere südlichen Nachbarn in Europa, sind auch die Argentinier herzlich und hilfsbereit. Nach einem langen Flug und einer kurzen Nacht, mit etwas Hektik und Aufre-gung, sind wir schliesslich gegen 11.00 Uhr in unserem Hotel im Zentrum der Fünfmillionen-stadt Buenos Aires angekommen.

Buenos Aires nutzen wir nur als kurzen Stopover. Denn morgen früh um fünf Uhr geht unser Flug weiter in Richtung Süden. Trelew, bzw. die Halbinsel Valdès heisst unser erstes Etappenziel in Argentinien. Die kurze Zeit in Buenos Aires nutzen wir vor allem um Geld zu wechseln, uns die nähere Umgebung der Stadt anzusehen und etwas vom argentinischen Leben und Ambiente in uns aufzunehmen.  Vor 25 Jahren waren wir zum letzten Mal in Buenos Aires. Wir können uns nur noch schwach daran erinnern. Irgendwie hatte ich die Stadt anders in Erinnerung. Doch, vielleicht waren wir damals in einem anderen Stadtteil unterwegs. Abgesehen davon, verändert sich in so vielen Jahren das Bild einer Stadt enorm. Dennoch, im Gegensatz zu den Millionenmetropolen Chinas sieht man Buenos Aires seine Grösse gar nicht an. Die Häuser sind vergleichsweise klein und niedrig gebaut. Man lebt hier nicht so eng aufeinander. Die Strassen und Gassen sind lichtdurchflutet. Es gibt Strassencafés in die man sich gerne setzt um den Menschen zuzusehen. Und die stärker befahrenen Strassen sind breit und keineswegs verstopft. Und was uns auch noch auffällt - es wird anständig und gesittet gefahren. Und im Gegensatz zu China haben hier Fussgänger wieder Vortritt und sind kein Treibwild. Wir kommen uns in Buenos Aires nicht wie in einer Grossstadt vor.

Die Sonne scheint. Es weht ein frischer Wind und die Luft ist klar und sauber. Die Temperaturen liegen heute bei etwa 17 bis 20 Grad. Der Taxifahrer, der uns zum Hotel fährt, erklärt uns auf spanisch, es sei Frühling in Buenos Aires. Jetzt heisst es, mein bisschen Spanischkenntnisse aus der Schublade der Grauen Hirnzellen hervorholen und Konversation üben.

Am Nachmittag schlendern wir durch zwei herrliche Parks (Foto: riesiges Kunstwerk mit dem Namen Florealis Genérica); Die Akazienbäume stehen in volle Blüte. Wir schauen Hunden zu, welche auf den Grünflächen herumtollen. Keiner da, der sich daran stört. Ungezwungen und unkompliziert. Das ist Argentinien, so wie wir das Land noch in Erinnerung haben.

Nach einem späten Mittagessen und einem Besuch eines alten Friedhofs, ganz in der Nähe von unserem Hotel, geht es zurück ins Hotel zum Berichte schreiben und die ersten Fotos sortieren. Die Nacht wird erneut sehr kurz. Um 03.00 Uhr müssen wir bereits wieder aufstehen.