26. Feb, 2017

Wegen ihm sind wir hier!

Nicht primär wegen der Känguruhs oder Wal-labies, sondern wegen der Koalas sind wir hierher auf Kangaroo Island gekommen. Denn auf unserer Australienreise haben uns mehre-re Leute, welche schon mal hier waren gesagt, dass wir auf Kangaroo Island bestimmt wildle-bende Koalas sehen könnten. Dass dies dann aber so einfach sein sollte, hätte ich mir nie geträumt.

Nach einer 45minütigen Überfahrt mit der Fähre, legen wir vom Ankunftshafen Penne-shaw noch gut 100 Kilometer zurück. Etwa fünf Kilometer vor dem Parkeingang zum Flinders Chase Nationalpark befindet sich ein Caravanpark. Diesen konnten wir gleich zusammen mit der Fähre buchen. Irgendwie arbeitet die Betreiberorganisation Sealink, welche die Fährverbindung zwischen Cape Jervis und Penneshaw unterhält, mit ein paar Caravanparks der Insel zusammen oder sie ist sogar Eigentümerin dieser Parks. Habe diese Zusammenarbeit nie so ganz verstanden. Konnte uns letztlich auch egal sein. Denn für die doch recht teure Überfahrt (hin und zurück) von 200 Dollar für den Campervan plus je 90 Dollar pro Person konnten wir mit einer Buchung eines Caravanplatzes etwa 80 Dollar einsparen. Eine etwas komische Rechnung. Doch uns sollte die Preisreduktion recht sein. Wir hätten ja so oder so auf einem der wenigen Campgrounds der Insel nächtigen müssen. Und in den Flinders Chase Nationalpark wollten wir ja ohnehin.

So kommen wir also gegen 18.00 Uhr auf dem Caravanpark an. Beim Einchecken erkundigen wir uns gleich, ob es denn hier Koalas gäbe. Selbstverständlich sagt man uns. Wir müssten auf dem Gelände des Parks nur in die Bäume schauen. Es seien etwa 10 Koalas in der Gegend. Wir instal-lieren uns auf Platz Nr. 4. Es gibt Strom – jedoch kein Internet. Dann machen wir uns auf die Su-che. Dabei sind wir nicht die einzigen, welche Eukalyptusbaum für Eukalyptusbaum nach den kleinen braungrauen Knäueln absuchen. Es geht nicht lange, dann sehen wir einen grossen Koala – etwas hoch oben im Baum schlafen. Dann einen anderen mit einem Jungen, das selbständig sich auf und ab bewegt und frisst. Dann einen weiteren Koala – ebenfalls etwas hoch in einem Eukalyptusbaum. Schliesslich treffen wir auf ein Schweizer Ehepaar, das vermutlich bereits im Pensionsalter ist und ebenfalls auf unserem Campingplatz nächtigt und nach Koalas Ausschau hält. Wir unterhalten uns miteinander. Dann versucht er den jungen Koala auf sich aufmerksam zu machen. Funktioniert anfänglich nicht. Dann nochmals. Diesmal mit etwas archaischen Grunz-lauten. Und siehe da. Was ich für nicht möglich gehalten hätte, trifft ein. Der kleine Koala, neu-gierig, wie viele Jungtiere einmal sind, klettert der Kleine hoch vom Baum hinunter fast bis auf den Boden (s. Foto). Dabei lässt er sich vom Schweizer sogar am Rücken kraulen. Dann klettert er etwas irritiert wieder ein Stück hoch. Alles Rufen nützt nichts. Der kleine Knirps kommt erst wie-der runter, als er die Grunzlaute des Schweizers hört. Unglaublich! Und dabei sind diese Koalas wild und keine Haustiere. Schöne Fotos gibt es allemal.

Auf sein Erfolgsrezept angesprochen, meint der Schweizer nur - er könne halt koalisch!

26. Feb, 2017

Etappenziel Kangaroo Island

Gestern war wieder einmal so ein reiner Fahr-tag. Wir sind der Küste entlang weitergezogen in Richtung Nordwesten. Kurz vor Mt. Gam-bier haben wir South Australia mit Hauptort Adelaide erreicht. Speziell ist, der Bundesstaat South Australia hat gegenüber Victoria und New South Wales eine Zeitverschiebung von gerademal 30 Minuten. Seit gestern sind wir somit Europa eine halbe Stunde nähergerückt. Unser Tagesvorsprung gegenüber Europa liegt somit noch bei 9 Stunden und 30 Minuten.

Nach mehr als 500 Kilometern vorbei an grossen Farmen, Grasland, Salzseen und im späteren Nachmittag auch der Meeresküste entlang, erreichten wir gestern Wellington SA, wo wir auf ei-nem einfachen Caravanpark übernachteten. Die Temperaturen sind wieder deutlich wärmer, das Wetter immer sonniger und die Landschaft bedeutend trockener, als noch die letzten Tage. Und für die kommenden Tage sind wieder Tagteshöchsttemperaturen von über 30 Grad angesagt. So, wie wir es besonders lieben!

Von Wellington sind wir heute bis nach Cape Jervis, rund 170 Kilometer Richtung Südwesten wei-tergezogen. Aktuell warten wir dort auf eine Fähre (s. Foto), welche uns um 15.00 Uhr, mit einer Fahrzeit von 45 Minuten, auf Kangaroo Island bringen wird. Auf Kangaroo Island wollen wir die nächsten rund vier Tage verbringen, bevor es dann auf kürzestem Weg wieder zurück nach Syd-ney, unserem Ausgangsort geht. Seit unserem Start in Sydney am 9. Februar haben wir nun gut 2'400 Fahrkilometer zurückgelegt. Weitere 1'600 Kilometer dürften in den nächsten 2,5 Wochen noch dazu kommen.

24. Feb, 2017

Twelve Apostels

Der wohl grösste Höhepunkt der Great Ocean Road erwartet uns heute. Von der Apollo Bay geht es weiter westwärts. Die ersten rund 50 Kilometer landeinwärts, recht kurvenreich, mehrheitlich durch grosse Eukalyptuswälder. Hier sucht man vergeblich den Blick aufs Meer.

Vor Princetown erreichen wir die Port-Camp-bell-Klippen, eine hohe, hellbraune Steilküste. Laut Wikipedia soll diese Küste aus Kalkstein bestehen. Für meinen Begriff sieht das Ganze jedoch eher, wie brauner Sandstein aus. Zwischen Princetown und Port Campbell ragen eine ganze Anzahl Felsentürme aus dem Meer (s. Foto). Es sind dies von Wind und Wetter geformte, natürliche Skulpturen und vom Meerwasser umspülte, bis zu 60 Meter hohe, Felsformationen. Einige davon werden als „Twelve Apostles“ (zwölf Apos-tel), andere als „Arch“ (Torbogen) und wieder andere als „Grotto“ bezeichnet. Von den zwölf Aposteln soll es laut Wikipedia nie mehr als neun gegeben haben. 2005 sei einer und 2009 ein anderer eingestürzt. So dass es mittlerweile nur noch deren sieben sind.

Als wir diese zwölf Apostel 1991 das erste Mal besuchten, kann ich mich nicht erinnern, über-haupt Touristen begegnet zu sein. Und schwach erinnern, dass das Wetter damals nicht viel bes-ser war als heute. Doch wenigstens regnet es nicht. Und die tief hängenden Wolken verleihen dem Ganzen schon fast eine mystische Stimmung. Wären da nicht diese vielen Touristen. Wir kommen uns vor wie in China. Asiaten und Chinesen treten hier wie Bienenschwärme auf. Auf chinesisch angesprochen, wird Marion sogar als Fotografin angestellt – selbstverständlich ohne Bezahlung.

Wir ziehen weiter und zwar schnell. Wir wollen wieder an die Wärme. Und diese gibt es in der Nähe von Adelaide. Wir übernachten heute etwa 100 Kilometer westlich von Warrnambool.

23. Feb, 2017

B100

Die B100 oder besser bekannt als Great Ocean Road erstreckt sich entlang der australischen Südküste auf einer Länge von 243 Kilometern zwischen Torquay, wo wir gestern übernach-tet haben, und Allansford im Bundesstaat Vic-toria. Bei Australienreisenden ist die Great Ocean Road eine der bekanntesten Scenic Routes. Laut Wikipedia sollen in dieser Region jährlich gegen 7,5 Millionen Besucher unter-wegs sein. Tendenz zunehmend. Auf der Su-che nach einem Caravanpark haben wir dies letzte Nacht bereits deutlich zu spüren bekom-men.

Unser heutiges Etappenziel, auf halber Strecke der B100 gelegen, heisst Apollo Bay. Die Stras-se windet sich nahe der Küste entlang. Wer nicht selber am Steuer sitzt (Marion), geniesst einen herrlichen Blick auf schöne Küstenab-schnitte und Strände. Fahrer (Daniel) dürfen sich auf kurvige und mitunter recht unebene Strasse konzentrieren und mit dem Blick auf andere Verkehrsteilnehmer vorlieb nehmen.

Doch überall gibt es Lookouts (Aussichtspunkte), wo auch Fahrer mal einen Blick auf die herrliche Landschaft werfen können. In Lorne (ca. 10 km nördlich des Dorfes) besuchen wir den 33 Meter hohen und wirklich sehenswerten Erskine-Wasserfall. In Lorne, direkt vor dem Besucherzentrum, steht ein etwa sieben Meter hoher Eukalyptusbaum. In einer Astgabel, auf einer Höhe von etwa drei Metern, schläft dort tatsächlich tief und fest ein Koala (s. Fotoalbum). Und weil Besucher-zentren alle willkommen heissen, kommt dieser Koala offenbar regelmässig zu Besuch. Die Leute des Besucherzentrums nennen ihn liebevoll «Kenny». Und immer, wenn Kenny zu Besuch ist, wird dieses Schild an die Eingangsglastüre gehängt, damit alle Gäste einen Blick auf den kleinen Eukalyptusbaum und den selig schlafenden und sich nicht aus der Ruhe bringenden Koala werfen können (s. Fotoalbum).

22. Feb, 2017

Unsere Wege trennen sich!

Das Wetter spielt super mit! Conny und Roger wollen heute auf den höchsten Berg im Park wandern und wir ganz in der Nähe des Camp-grounds zu besonders schönen Sanddünen (s. Foto). Die Wege von Conny, Roger und uns trennen sich hier.

Nach unserer Wanderung ziehen wir weiter in Richtung Peninsula Mornington, von wo wir mit der Fähre nach Geelong übersetzen. So können wir auf unserer Fahrt in Richtung Ade-laide die Millionenstadt Melbourne umfahren. Der Tag zieht sich in die Länge. Wir übernachten in Torquay. Dieser Küstenabschnitt Australiens ist sehr touristisch. Das merken wir vor allem daran, dass wir erst beim dritten Anlauf einen Caravanpark mit einem freien Platz finden. Die nächsten zwei bis drei Tage wollen wir eine der schönsten und berühmtesten Küstenstrassen Australiens, die Great Ocean Road, befahren.