21. Feb, 2017

Unterwegs im Promo

Heute stellt sich das sehnlichst erwartete, sonnige und sommerlich warme Wetter wie-der ein. Wir fahren in den Promo. Auf einer knapp sieben Kilometer langen Wanderung (hin- und zurück) besteigen wir den Mount Bishop (250 Höhenmeter). Von hier haben wir einen herrlichen Ausblick über den Park und über ein paar besonders schöne Sandstrände.

An einem Strand mit roten Felsen (s. Foto) treffen wir auf Conny und Roger. Sie wollten heute am Tidel River, einem Campground im Nationalpark, übernachten. Doch die Preise sind mit 58.00 bzw. 70.00 Dollar (Hochsaison) pro Nacht rund doppelt so hoch, wie auf den meisten anderen Ca-ravanplätzen. Nach einer gemeinsamen Küstenwanderung entscheiden wir uns zum Parkausgang zu fahren und dort auf einem anderen Campground zu übernachten.

Auf der Rückfahrt treffen wir auf eine Wombat-Mamma mit ihrem Jungen. Und das am hellichten Tage. Ein paar schöne Fotos (s. Fotoalbum), dann geht es weiter zum Campingplatz. Den Platz ha-ben wir dann ganz alleine für uns. Sie mit ihrem knallroten Toyota Landcruiser und wir mit unse-rem weissen Toyota Campervan.

Wir spielen bis in die Nacht hinein - d.h. bis zum «Abwinken» - Brändi Dog.

20. Feb, 2017

Das Warten hat sich gelohnt!

Seit zwei Tagen warten wir auf dem Duck Point Campingplatz, wenige Kilometer ausserhalb des Wilsons Promontory Natio-nalparks – abgekürzt „Promo Park“, dass sich das Wetter bessert und wir Ausflüge und Wanderungen im Park unternehmen können.

Als einer der ersten Nationalparks weltweit wurde der heute 490 km2 grosse Wilsons Promontory National Park 1898 eingerich-tet Der Promo liegt auf einer Halbinsel an der Südspitze des australischen Bundesstaates Victoria, etwa 160 km südöstlich von Melbourne, am südlichsten Punkt des australischen Festlandes.

Nachdem sich das Wetter heute etwas bessert, fahren wir am späten Nachmittag kurz in den Park hinein. Wir hoffen dort nochmals Wombats zu sehen. Doch statt Wombats tref-fen wir auf Emus, ein Wallaby, Eastern Grey Känguruhs und riesige Wombathöhlen. Darü-ber hinaus werden wir zum ersten Mal auf unserer Weltreise so richtig verregnet.

Zurück auf dem Campingplatz lernen wir am Abend Roger und Conny, zwei nette Ost-schweizer, kennen. Die beiden haben Ende Januar ihre Zelte in der Schweiz komplett ab-gebrochen und sich auf ihre vierte grosse Australienreise begeben und gleich ihr eigenes Auto, einen zum Camper umgebauten Toyota Landcruiser, nach Australien mitgebracht. Damit wollen sie ein Jahr lang Australien bereisen und danach möglicherweise nach Süd-amerika weiterziehen. Was uns – oder sagen wir mal besonders mich – an Conny und Roger sehr freut. Sie sind begeisterte „Brändi-Dog-Spieler“. Ein Brett- und Kartenspiel, wel-ches vorwiegend Schweizer oder zumindest Personen aus dem deutschsprachigen Raum kennen. Das trifft sich bestens. Wir haben ein „Dog“ dabei. Doch bis heute mussten wir mangels Spielpartner stets zu zweit spielen. So vertreiben wir uns heute und morgen eini-ge Zeit um miteinander zu spielen. Wir stellen fest, mit Spielen, Reisen und Fotografieren haben Roger, Conny und wir gleich drei gemeinsame Hobbies.

Das Warten auf schönes Wetter hat sich bereits gelohnt!

19. Feb, 2017

Wetterkapriolen!

Vor weniger als einer Woche schlugen wir uns in der Gegend von Sydney noch mit Tempera-turen von knapp 40 Grad herum. Heute wären wir froh, wir hätten nur annähernd die Hälfte davon. Gut 1’000 Kilometer südlich von Syd-ney, beim Wilsons Promontory Nationalpark, am südlichsten Punkt des australischen Konti-nents, sinken die Tagestemperaturen heute auf maximal 10 Grad.  

Verantwortlich dafür ist ein im Südosten, län-ger anhaltendes Tief, das einigen Regen mit sich bringt. Im Radio hören wir, in den Bergen nord-östlich von Melbourne, auf einer Höhe von 1'600 Metern, soll es sogar schneien. Vor vier Tagen hätten sie hier in Yanakie, wo wir uns gestern abend auf einem Campingplatz einquartierten, nur noch vier Grad plus gehabt, sagt uns der Besitzer des Campgrounds. Brrrrrrrrrrrr!

Da war es ja in der Antarktis - zumindest gefühlt – noch wärmer! Wenn das so weitergeht, dann packen wir bald einmal unsere schönen, roten Antarktis-Parkas wieder aus. Dieses wechselhafte Wetter hat aber auch was Schönes. Diese tolle Wolkenstimmung mit doppeltem Regenbogen konnte ich heute abend am Meer, direkt beim Campground, aufnehmen (s. Foto).

Soweit, dass wir unsere Parkas auspacken müssen, dürfte es dann doch nicht kommen. Denn laut Wetterbericht steigen bereits morgen die Temperaturen wieder an. Und ab Dienstag, d.h. über-morgen soll es in der Gegend von Melbourne und Adelaide mit über 25 Grad und viel Sonne wie-der sommerliche Werte geben. Und dies voraussichtlich für einige Tage.

Fakt ist: Überall wo wir hinkommen, sprechen die Einheimischen von einer aussergewöhnlichen, noch nie dagewesenen Wettersituation. Bereits am 10. Februar schrieben die Sydneyaner in ih-ren Medien vom heissesten Februar seit über 150 Jahren. Und im Südosten Australiens könnte der Sommer 2017 als einer der nassesten und wohl auch kältesten in die Geschichte Australiens eingehen. So oder so, das «Modewort» Klimaerwärmung ist in Australien längst in aller Munde. Und gebrauchen tun die Australier dieses Wort - ähnlich gerne, wie wir Europäer - bei fast jeder aussergewöhnlichen Wettersituation auf ihrem Kontinent.

18. Feb, 2017

Das Inserat!

Nachdem die nächsten drei Tage mässiges, sprich regnerisches Wetter angesagt ist, nut-zen wir den heutigen Regentag um der Küste entlang gut 500 Kilometer - Richtung Süden / Melbourne - weiterzuziehen. Unser nächstes Etappenziel ist der Wilsons Promontory Natio-nalpark.

Weil ich heute nicht gerade viel zu berichten habe, gibt es hier für einmal einen australi-schen Witz. Diesen haben wir in Australien auf einer unserer früheren Reisen gelesen. Und weil mir der Witz so gut gefallen hat - weil vermutlich sich darin ein bisschen australische Mentalität wiederspiegelt - habe ich ihn mir behalten können. 

Ein Australier schreibt in einem Inserat: «Suche Frau mit Haus und Boot. Bitte schick’ mir Foto von Haus und Boot.»

17. Feb, 2017

Fauler als ein Faultier!

Zwanzig Stunden pro Tag schlafen und die restliche Zeit Eukalyptusblätter fressen. Ist das ein Koala-Leben! Nicht einmal ein Faultier schlafe soviel, wird in Wikipedia geschrieben. Halten Koalas den «Faulheitsrekord»? Das wiederum habe ich im alles wissenden Inter-net dann aber doch nicht recherchieren können.

Tiere zu entdecken, welche fast ihr ganzes Leben lang hoch in den Bäumen leben, sich kaum bewegen, weil meist schlafen, und darüber hinaus einen Pelz tragen, der der silberfarbe-nen Rinde ihrer Bäume sehr ähnlich ist, ist äusserst schwierig. Hinzu kommt, dass Koalas an der Ostküste Australiens leben und dort auch nur im Bundesstaat Queensland, d.h. nördlich von Sydney noch relativ häufig sind. Es braucht deshalb einiges Glück, um vor eintretender Nacken-starre vom vielen in die Bäume schauen, in dieser Gegend einen Koala zu Gesicht zu bekommen. Doch genau dieses Glück hatten wir heute.

Auf der Suche nach Koalas machen wir in Mallacoota halt. Beim Double Creek Nature Walk, hoch in einer Astgabel eines etwa 60 Meter hohen Eukalyptusbaumes, direkt beim Park- und Picknick-platz, sichtet Marion zuerst diesen und später ein paar Bäume entfernt, noch höher im Baum, ei-nen zweiten Koala.  

Laut Wikipedia soll es drei Koala-Unterarten geben. Die uns aus einer früheren Australienreise bekannte und auch meist abgebildete Unterart im Norden (Queensland) ist silber- bis aschgrau und verglichen mit diesem Exemplar hier eher klein. Die südliche Unterart, wie abgebildet, ist die grösste Koala-Unterart. Diese Koalas sind zimtfarben bis leicht bräunlich.