16. Feb, 2017

"Ich verstehe nicht!" "Trinkt nicht"

Als erster Europäer entdeckte James Cook am 29. April 1770 mit seiner HMS Endavour den australischen Kontinent. Dort soll er „riesige Hasen“ entdeckt haben. Einer Überlieferung zufolge habe er auf einen dieser „Hasen“ zei-gend einen Buschmann gefragt: „Wie heisst das Tier?“ Der antwortete: „Kann ga roo“ oder auf deutsch „Ich verstehe nicht!“ Seither heis-sen diese australischen „Riesenhasen“ zu deutsch „ich weiss nicht“ oder auf englisch halt eben „kangaroo.“

In Australien gibt es noch ein anderes, ganz besonderes Tier, dem die Aboriginal (Ureinwohner Australiens) den Namen „Koala“ oder zu deutsch „trinkt nicht“ gegeben haben. Laut „Wikipedia“ sollen Koalas ihr ganzes Leben lang kaum oder gar nicht trinken. Ihren Flüssigkeitsbedarf würden sie über ihre Nahrungsaufnahme in Form von Eukalyptusblättern zu sich nehmen.

Ähnlich, wie auf Tasmanien, wo wir unbedingt Wombats sehen wollten, sind wir nun auf dem australischen Festland auf der Suche nach solchen Koalas. „Trinkt nichts" gibt es übrigens auf Tasmanien nicht. Als Ersatz dafür haben die Tassies ihre Cascade Brewery! 🙂

Wir fahren heute auf dem Prinzess Highway weiter in Richtung Merimbula. Dort hoffen wir erstmals Koalas sehen zu können. Nur der Potoroo Palace, etwa 8 Kilometer vor Merimbula, wo in einer uns vorliegenden Broschüre geschrieben steht, dass man Koalas sehen könne, ist ein "Sanctuary" oder besser gesagt eine zooartige Einrichtung.

Doch wir wollen Koalas wild und nicht im Zoo sehen. Also werden wir weitersuchen und morgen Merimbula in Richtung Süden verlassen.

 

15. Feb, 2017

Nächtlicher Besuch!

Daran lässt sich beim besten Willen nichts ändern! Campingplätze bieten einfach nicht den gleichen Komfort, wie ein beheiz- oder klimatisierbares, schönes Hotelzimmer mit eigener Nasszelle. Da können selbst bestaus-gerüstete Caravanparks nicht mithalten. Doch Camping- und Caravanplätze und ganz beson-ders die australischen Naturplätze in der Nähe von Wäldern, Seen oder noch besser Mitten in Nationalparks, bieten Naturliebhabern und Menschen, welche die Nähe zu anderen Men-schen nicht scheuen, 1000 Mal mehr, als eine schalldichte Einzelzelle in einem Hotel. Dass dem so ist, haben wir die letzten beiden Tage, bzw. Nächte, in Durras North, am Rande des Murra-warang Nationalparks wieder einmal so ausgiebig zu sehen und zu hören bekommen.

Nachdem wir uns an den zweiohrigen Rasenmähern (Eastern Grey Känguruhs) so richtig satt gesehen hatten, bekommen wir auf unserem Stellplatz in den Genuss von einem halben Zoo-besuch. Mit dem grossen Vorteil: hier gibt es keine Zäune. Die Tiere sind alle wild. Zuerst besucht uns am Nachmittag eine ganze Sippe kreischender King Parrots (papageienartige Vögel mit roten und grünen Köpfen). Danach marschieren bis zu 1,5 Meter lange Buntwarane gemächlich über unseren Platz, ohne sich von unserer Anwesenheit stören zu lassen, während ein paar Meter von uns entfernt, Känguruhs im Schatten relaxen. Und zum Schluss bekommen wir noch nächtlichen Besuch von Fuchskusus (besser bekannt unter dem Namen Brushtail Possum). Possums sind in Australien mit verschiedenen Arten weitverbreitet und häufig. Im Gegensatz zu Känguruhs und Wallabies sind Possums nur nachtaktiv. Weshalb man sie nicht so häufig zu sehen bekommt. Den Tag verbringen Possums in Baumhöhlen. Erst wenn es stockdunkel ist; d.h. ab etwa 21.00 Uhr kommen sie aus ihren Verstecken und suchen überall nach Fressbarem. Vielerorts gelten Possums - ähnlich wie Waschbären in Nordamerika - als lästige Mitbewohner. Lieben sie doch Obst und Vieles, was in Gemüsegärten wächst. Und wer nachts in einer Gegend wo auch Possums vorkommen Lebensmittel draussen ungesichert vergisst, muss diese am anderen Tag kaum noch suchen gehen. Sind sie doch längst im Magen eines dieser bis zu 4 kg schweren Beuteltiere ver-schwunden.

14. Feb, 2017

Rasenmäher mit zwei Ohren!

Entlang der Ostküste Australiens, zwischen Sussex Inlet und Durras North, 150 bis 300 Kilometer südlich von Sydney, befinden sich ein paar schöne Nationalparks mit herrlichen Sandstränden, ruhigen Lagunen zum Kanu fahren, sowie Flüssen und Seen zum Angeln. Besonders speziell sind hier die vielen Eastern Grey Känguruhs, welche spät nachmittags aus den Wäldern kommen um auf den Rasenflä-chen von Siedlungen und Campgrounds zu grasen.

In Durras North, wo wir uns gestern auf einem Campingplatz einquartiert haben, kommen diese Eastern Grey gleich Hundertfach aus den angrenzenden Wäldern eines Nationalparks. Dabei las-sen sich die Känguruhs hier von anwesenden Campern kaum stören. Im Gegenteil.

Elektrisch oder Benzin betriebene Rasenmäher oder Rasenroboter brauchen die Menschen in Durras North keine. Für einen stets kurz gehaltenen Rasen sind hier Känguruhs zuständig. Und das tun die Tiere wirklich gründlich. Wer einen Garten mit Blumen, Gemüse oder ein paar Kräut-chen hat, der tut aber gut daran, das Ganze vor diesen nicht programmierbaren, sprunggewalti-gen, zweiohrigen Rasenmähern zu schützen. Gegenüber einem Rasenroboter haben Känguruhs aber noch einen weiteren Nachteil. Känguruhs haben nämlich die Angewohnheit das verdaute Gras gleich an Ort und Stelle, in Form von grösseren, braunen, kirschengrossen Kugeln, wieder fallen zu lassen.

Und bevor sich diese Eastern Grey's am Morgen wieder in den Wald zurückziehen und dem Campground wieder den Menschen überlassen, ruhen sie sich ganz gerne auch mal vor dem Zelt eines Campers aus (s. Foto).

11. Feb, 2017

Anglerlatein und 8'000 Dollar teure Sardinenbüchsen!

Ein Platz neben dem anderen. Viereckig und gerade mal 200 m2 sind diese Caravan-Parzel-len gross (s. Foto). Auf fast jeder der Parzel-len steht ein Wohnwagen oder ein Mobilheim mit Vorbau. Links oder rechts daneben ein Ab-stellplatz für ein Auto, ein Schiff oder beides zusammen. Wer zu Hause ist - und das sind die meisten Eigenheimbesitzer an ihren freien Wochenenden wie diesem, der stellt sein Ge-fährt dem Nachbarn direkt vor dessen Fenster. Aussicht null, bzw. bestenfalls auf ein überdimensioniertes Auto oder ein Schiff. Grenzabstände gibt es hier offenbar keine. Dazu wären die Plätze ohnehin zu knapp bemessen. Eine winzig kleine Sitzecke zur Strasse hin und fertig ist die Sardinenbüchse.

Für dieses eingepfercht sein wie Ölsardinen, zahlen diese Camper – ein Grossteil dürften Städter aus Sydney sein – mindestens 8'000 australische Dollar pro Jahr Miete, erfahren wir von unserem Nachbarn, einem passionierten Fischer aus Sydney. Sie hätten sogar fliessend Wasser, eine Du-sche und eine Toilette in ihrem Heim, fügt er voller Stolz an. Was für ein Luxus! Und im Pachtzins (der Boden kann nicht gekauft werden), seien auch noch Strom, sowie das Mitbenützen der öff-entlichen Einrichtungen, wie dem Schwimmbad, inbegriffen.

Gestern - früh morgens - verabredete sich unser Nachbar mit ein paar Kollegen zum Fischen. Zu-rück kam er ohne Fisch. Jedenfalls haben wir keinen gesehen. Ich frage ihn, ob er ihren «Wett-kampf» gewonnen hätte und wo er denn seinen Fang habe. Sie hätten mit ihren Ruten vom Strand aus gefischt. Ein Wettkampf sei es keiner gewesen, sagt er uns. Er habe einen sooo gros-sen Fisch gefangen. Seine Arme reichen kaum, um mir die grösse seines Fangs zeigen zu können. Den habe er jedoch wieder freigelassen, fügt er schnell an.

Doch wer weiss, vielleicht hätte der Fisch aber auch ganz gut in unsere kleine Bratpfanne gepasst. Denn das Anglerglück der anderen, das, was wir bisher zu sehen bekamen, nahm sich doch eher bescheiden aus. Auf jeden Fall hätte ich jeden dieser Fische problemlos mit einem meiner kleinen Finger davontragen können. Die frisch gebadeten Würmchen inbegriffen.

10. Feb, 2017

Im Ferienmodus!

Wie zu erwarten war, sind die Temperaturen auf dem australischen Festland höher als auf Tas-manien – und dies sogar deutlich. In Sydney, wo wir vorgestern abend mit beträchtlicher Verspä-tung gelandet sind, zieht gerade eine Hitzewelle durch. Die Meteorologen vermelden für Sydney Temperaturen von 40 Grad. In anderen Teilen Australiens sollen es sogar 44 Grad sein.

Nach einer Nacht in Sydney haben wir gestern morgen unseren BRITZ-Campervan, ein identisches Modell, wie auf Tasmanien, entgegengenommen, um kurz danach die 4,5 Millionen-Metropole in südlicher Richtung zu verlassen. Auf einem netten Ca-ravanpark mit Pool, direkt am Meer gelegen, etwa 140 Kilometer von Sydney entfernt, haben wir uns fürs Erste gemütlich eingerichtet und vom Reise- in den Ferienmodus umgeschaltet.

Nach dem vielen herumreisen auf Tasmanien, mit total über 2’800 Kilometern in nur drei Wochen, wollen wir es auf dem Festland etwas gemütlicher angehen. Nicht zuletzt, weil wir einen rechten Teil dieses Kontinents bereits aus zwei früheren Reisen kennen.

Hier in Shoalhaven liegen die Temperaturen bei «angenehmen» 38 Grad im Schatten. Doch wer bleibt da schon im Schatten - ausser vielleicht ich, zum Berichte schreiben. Wer nämlich kann, der ist jetzt auf oder noch besser, im Wasser. Unser Pool ist "heiss" begehrt (s. Foto). Daneben gehören Wasser-sport und Fischen zu den Lieblingsfreizeitbeschäftigungen vieler Australier.

Gerne würden wir Euch von unserer Hitze - sagen wir mal - 10 Grad schenken, bzw. schicken. Mit knapp 30 Grad wären wir - und vermutlich auch die meisten Aussies - immer noch mehr als zufrieden. Laut Wetterbericht soll die aktuelle Hitzewelle aber in drei Tagen vorbei sein. Danach können wir in dieser Gegend immer noch mit knapp 30 Grad rechnen. Bis es aber soweit ist, werden wir auf diesem Caravanpark bleiben und die Zeit nutzen, um die nächsten knapp fünf Wochen Australien zu planen.

Meine Berichterstattungen werde ich in dieser Zeit etwas dem Ferienmodus anpassen und mitunter nicht täglich berichten. Unsere Fotos sind aber unter «Australien» immer wieder aktualisiert. Gibt es doch in Shoalhaven trotz Ferienmodus immer auch Einiges zu sehen.