Schon komisch, von der weltgrössten Reise-Community Tripadvisor bewertet, schaffte es 2016 kein einziger australischer Strand unter die zehn schönsten Strände der Welt. Dabei kann
Australien mit mindestens eintausend der schönsten Strände dieser Erde aufwarten. Ein paar davon haben wir Dir bereits in unse-ren Berichten beschrieben und mit Fotos do-kumentiert.
Gründe,
wieso es kein einziger australischer Strand unter die Top 10 geschafft hat, gibt es gleich mehrere. So sind doch viele dieser einzigar-tigen Strände keine wirklich idealen Badestrände. Entweder sind die Wellen zu hoch oder/und das Meer
ist ganzjährig zu kalt und daher zum Baden wenig einladend (Victoria, South Australia und Tasmanien). Und wo es so richtig schön und angenehm warm ist und die Brandungswellen von vorgelagerten Riffen (Great Barrier Reef) aufgehalten werden (Queensland
und Northen Territory), da lauern im Wasser Gefahren, wie Haie, Quallen oder auch Krokodile, welche einem den Badespass vermiesen können. Und so kommt es, dass diese perfekten australischen Strände, die wunderbaren Küsten und
das türkisblaue, glasklare Meer vermutlich eher mit einzigartigen Surf- und Tauchparadiesen, als mit Traumstränden verbunden werden. Anders kann ich es mir einfach nicht erklären, wieso es von den tausend schönsten australischen Stränden
dieser Welt es keiner unter die Top 10 geschafft hat. Übrigens: einer dieser tollen Strände ist der weltbe-rühmte Bondi Beach bei Sydney (s. Foto und Fotoalbum).
Von Narrabeen,
etwa 25 Kilometer im Norden von Sydney’s City, machen wir heute mit Bus und Fähre einen weiteren Ausflug in die Stadt. Das Wetter ist wunderbar sommerlich warm (ca. 29 Grad). Unser Ziel: Bondi Beach. Vor ziemlich genau 26 Jahren starteten wir zu
unserer ersten grossen Weltumrundung. Nach Indien und Südostasien erreichten wir im Spätsommer 1991 mit dem Flugzeug Sydney. Erinnerungen an diese Zeit sind zwar nur noch bruchstückhaft vorhanden. Trotzdem, überall wo
wir heute hinkommen - Orte, wo wir schon einmal waren und wir prägende Erlebnisse damit verknüpfen - werden wieder Erinnerungen wach. Wie z.B. als wir in Sydney auf einem grossen Parkplatz am Kingscross (die Strassenbezeichnung und
den Platz gibt es immer noch) von einem «Touri» einen alten Holden Panelvan erstanden haben. Das Auto war schnee-weiss und hatte die Form eines Leichenwagens. Vorne gab es eine grosse, durchgehende Bank und dahinter eine Ladefläche auf der
sich eine breite Matratze befand. Ich weiss noch, die Mat-ratze beeindruckte uns sehr. Vermutlich mehr als das Rest des Autos. Das Auto war gross genug, damit zwei Personen problemlos darin schlafen konnten. Hinten hatte der Holden eine riesige Heckklappe.
Mit Autos ausgekannt haben wir uns damals nicht und kennen wir uns auch heute nicht wirklich aus. Der Unterschied zu damals ist:
Heute kaufen wir nicht, sondern mieten uns ein Auto. Und dies in der Regel von einer renommierten Autovermietung. Und da kann man davon ausgehen, dass sich das Mietfahrzeug in einem guten Zustand befindet. Das Auto für das wir uns 1991 entschieden
hatten und das uns gerade mal eintausend australische Dollar (rund SFr. 900.00) kostete, von dem konnten wir nicht erwarten, dass es in einem Topzustand war. Und so war es dann auch.
Dennoch,
mit diesem Holden legten wir in rund drei Monaten über 12'000 Kilometer zurück. Nach mehreren Pannen und Reparaturen mussten wir schliesslich am Ende froh sein, von einem Autoverwerter hier in der Gegend von Sydney, für den Holden noch 250.00
Dollar bekommen zu haben. Ich kann mich noch gut erinnern, dass am Ende der Motor fast mehr Öl verbrauchte, als Treibstoff und wir das Öl am billigsten im Woolworth – einer australischen Einkaufskette à la Aldi - gleich literweise kauften. Kraft hatte der 8-Zylinder-Motor kaum noch. Lief er doch höchstens
noch auf der Hälfte seiner Zylinder.
Und jetzt sind wir wieder hier am Bondi Beach. Dort, wo einst unser Australienabenteuer begann; dort wo wir vor unserem Autokauf die ersten
Tage in einer Jugendherberge nächtigten, Zeitun-gen am Kiosk kauften, Autoinserate studierten und bei kühlem und windigem Frühlingswetter am menschenleeren Bondi Beach spazieren gingen. Während wir heute den jungen und sportlichen Surfern
und dem regen Strandleben zusehen, schwelgen wir in Erinnerungen an Zeiten, als Alles noch ein Bisschen anders war.
Wir haben uns verändert, aber auch Sydney hat sich verändert.
So war Sydney damals bedeutend kleiner und weniger busy (geschäftig). Aus der Drei-Millionen-Stadt von damals ist heute eine knapp Fünf-Millionen-Metropole geworden. Doch im Gegensatz zu anderen Millionenstädten – ich denke
da besonders an die Mega-Metropolen Chinas – hat Sydney trotz Wachstum und viel Verkehr immer noch einen unverwechselbaren Charme bewahren können.