Long Beach und Bubu Resort
Nach unseren langen Gesichtern von gestern, kommt heute die grosse Ernüchterung.
Wir nehmen den aktuellen Hochglanzprospekt des Bubu Resorts zur Hand. Darauf wirbt das «4-Sterne-Resort» mit Traumfoto und Aussa-gen, das Bubu befände sich am wunderschö-nen Long Beach und dies an einer ruhigen und gemütlichen Ecke - eingeschlossen im Para-dies.
Doch das war einmal. Die Zeiten von ruhig, ge-mütlich und paradiesisch gehören definitiv der Vergangenheit an. Genauso wie die vier Sterne, welche das Bubu Resort angeblich haben soll. Der Long Beach mag einst – so, wie die meisten anderen Strände der Perhentian Islands es heute noch sind - ein idyllischer Strand gewesen sein, wo man gerne die Seele baumeln liess. Doch von einer solchen Idylle zeugen höchstens noch veraltete Hotelprospekte. In der ungeschminkten Re-alität von heute ist davon jedenfalls kein Hauch mehr zu spüren ist.
Unmittelbar neben dem Bubu (aus Sicht des Hotels linkerhand), wird ein grosser Hotelkasten ge-baut. Von dieser Baustelle ist bereits früh morgens mehr oder weniger starker Baulärm zu hören. Wie uns Einheimische und Angestellte des Bubu vor Ort bestätigen, wird diese Bautätigkeit frü-hestens im Sommer 2018 abgeschlossen sein. Als ob dies nicht schon genug wäre, verkehrt direkt vor den Liegen des Bubu, am eh schon sehr schmalen Strand, ein grosser Bulldozer (s. Foto und Fotoalbum). Und das mindestens den halben Tag. Darüber hinaus ist der knapp ein Kilometer lan-ge feine Sandstrand mit mindestens zehn weiteren Unterkünften, Restaurants, einem Zeltcamp mit rund 40 Zelten sowie Baracken förmlich «zugemüllt». Anders lässt sich die Situation am Long Beach von Klein-Perhentian leider nicht beschreiben. Hinzu kommt, dass sich am anderen Ende des Strandes noch ein weiterer, grosser Hotelkasten im Rohbau befindet.
Der schmale Strand wäre ja wirklich toll. Feinsandig, leicht abfallend und in ein türkisblaues Meer übergehend. Doch dieses Bisschen Strand wird landseitig mehrheitlich von Hotels, Restaurants, Shops, Barracken, Wassertaxi-Ständen, Neubauten, sowie Sonnenschirmen und Liegestühlen be-ansprucht, während der Strand meerseitig alle paar Meter durch vertäute und verankerte Schiffe, deren Anker Mitten am Strand spitz aus dem Sand ragen, belegt. Wer gerne Strandspaziergänge macht, der sieht sich am Long Beach einem Hindernislauf der ganz besonderen Art ausgesetzt. Und abends, wenn am unbeleuchteten Strand die Ankerleinen und die aus dem Sand ragenden Anker kaum zu sehen sind, bekommt so ein Strandspaziergang auch noch eine ziemlich gefährli-che Note. Und wer gerne badet, der darf sich am Long Beach wie in einem Schiffshafen fühlen. So zähle ich heute in der kleinen Bucht rund 50 Touristen- und Transportboote, welche am Strand oder etwas weiter draussen verankert sind oder dann dazwischen - häufig mit grossem Speed - verkehren. So wird am Long Beach weder das Spazieren, noch das Baden zu einem wirklichen Genuss. Und die einst schöne Sicht aufs Meer wird durch die vielen Boote, sowie einem hässli-chen, überdimensionierten und weit ins Meer hinausragenden Betonsteg, förmlich genommen.
Das Bubu Resort
Die Strandliegen des Bubu sind so nahe nebeneinander aufgereiht, dass sich deren Sonnenschir-me fast berühren. Frühstück und Essen sind im Bubu grundsätzlich passabel. Viel mehr jedoch auch nicht. Besonders die Portionen - bei anständig hohen Preisen – nehmen sich mitunter winzig klein aus. Und wenn man dann auch noch nach einem Stück Brot frägt, heisst es, Brot koste extra. So zahle ich heute abend im Restaurant vor den Bubu Villas für ein als Hauptgericht ausgeschrie-benes Menü mit ganzen 5 Lachs-Ravioli mit mehr Teig, als Füllung und viel Tomatensauce darü-ber, ohne Brot und ohne Salatblatt, stolze 12 Euro/Franken.
Das Bubu Resort ist aktuell 14-jährig. Dieses Alter sieht man unserem Zimmer, wie auch dem gan-zen Hotel bereits ordentlich an. Wobei an gewissen Stellen, wie Treppen, Bad und Balkon man das Gefühl nicht los wird, das Bubu sei nicht nur ins Alter gekommen, sondern auch gar nie wirk-lich fertiggestellt worden. So fehlen Fliesen oder Bodenbeläge, wo zumindest bei einem 4-Sterne-Hotel nicht einfach nur der nackte Betonboden zu sehen sein dürfte. Und die Zimmergrösse von 25 m2, wie es im Hotelprospekt steht, stimmt hinten und vorne nicht. Wir haben Zimmer 208. Mit Schritten ausgemessen, komme ich gut gerechnet auf 17 m2 Zimmer; 2 m2 Korridor, etwa 2,5 m2 für Bad/WC/Dusche, sowie 2,5 m2 für den Balkon.
Dieses Hotel bekäme bei uns ins Europa sicher nicht mehr als zwei Sterne, was bloss einer besse-ren Absteige für Backpackers gleichkommt. Und Backpackers gibt es am Long Beach wie Sand am Meer. Trotzdem, ein Bubu dürfte sich kaum ein Backpacker leisten können/wollen. Denn für das effektiv Gebotene sind die Zimmerpreise von zwischen 650 und 800 Ringit pro Nacht (ab 152 bis 200 Euro/Dollar/SFr.) überrissen hoch.
So können wir Dir weder das Bubu, noch den Long Beach von Klein-Perhentian empfehlen. Wenn Du Dir aber Zeit nimmst Berichte sorgfältig zu studieren und kritische Bewertungen von Tripadvi-sor und booking.com anschaust, dann findest Du bestimmt ein nettes und ruhiges Plätzchen auf den Perhentian Islands.
Wie es an anderen und nicht überbauten Stränden der Inseln aussieht, das schreibe ich Dir in meinem nächsten Blog (kommt demnächst).