Sie war sympathisch, sie war schlank, sie war blond, sie hatte lange Beine und sprach soviel deutsch, wie ich russisch - nämlich gar nichts. Doch die nette flight attendant schaffte es in ihrer Maschine der Aeroflot mir einen
Platz auf englisch zuzuweisen. So kam es, dass mich Russland bereits auf dem Rollfeld des Flughafens Zürich ganz begeisterte. Von den Borddurchsagen verstanden wir dann aber herzlich wenig. Wie gesagt, russisch gar nicht, englisch und französisch
wenig und deutsch komischerweise noch weniger. Das Deutsch war so abgehackt und falsch, dass die Durchsagen entweder gar keinen Sinn oder dann einen komplett falschen machten. Doch ich hatte ja die aeroflotten flight attendants zu bestaunen, welche in engen
und knappen oranje-farbigen Kleidern den Gang auf- und abdefilierten. Wie für mich geschaffen, hatte ich einen Sitz gleich beim Mittelgang. Schliesslich leerte mir dann eine dieser adretten Damen beim Abräumen des Mittag-/Abendessens
- der Flug dauerte zwar nur gut drei Stunden - ein halbes Glas Weisswein über meine Hosen. Nachdem sie sich 10mal entschuldigt hatte, brachte sie mir Tücher zum wegwischen. Das musste ich dann aber leider selber tun. So hatte ich im Flieger
viel Spass und Unterhaltung. Marion übrigens auch! Denn sie gönnte mir meine Männerträume. Dafür kennt sie mich zu lange und zu gut.
Das Flugzeug war übrigens sehr gut besetzt und zwar mehrheitlich mit Russen.
Nach der geglückten Landung in Moskau applaudierten und jubelten diese wie wild. Ich fragte mich, sind die womöglich zum ersten Mal geflogen oder blicken diese Russen auch noch auf andere Erfahrungen mit der Aeroflot zurück. So oder so,
Russen können sich offenbar noch wirklich freuen. Und wenn es nur darum geht, einmal mehr überlebt zu haben. Marion und ich - wir blieben bei der Landung, wie echte, abgeklärte, mitteleuropäische Touristen - absolut knochentrocken.
Keine Miene verzogen, kein Applaus und keine Jubelschreie.
Nebenbei: Wir wurden am Flughafen ganz zuverlässig abgeholt und 30 km vom Flughafen entfernt in unser Hotel im Herzen Moskaus gefahren. Kurz ausgepackt und umgezogen,
haben wir uns dann spät abends auch noch unters Volk gemischt. Schliesslich landeten wir - wie könnte es am ersten Abend anders sein, ausgerechnet beim Italiener. Die Pasta war ausgezeichnet - jedoch von der Menge her etwas
knapp bemessen. Die Muffins zum Dessert holten wir dann 100 Meter weiter bei Mc Donalds.
Morgen geht es ab 10 Uhr auf eine standesmässige Stadtführung für Touris. Die wird bestimmt auch unterhaltsam. Doch darüber in unserem
nächsten Beitrag.