Schönes Yunnan!
Das Wetter ist ausgesprochen schön und angenehm. Nach nur gerader einer Nacht in Dali geht es heute weiter in Richtung Lijiang. In der Nähe von Lijiang besuchen wir zuerst aber noch ein Dorf und zwei lokale Märkte. Die Bai, Naxi (chin. ausgesprochen «Nasch») und viele andere Völker, welche hier in der Provinz Yunnan seit Jahrhunderten in friedlicher Koexistenz miteinander leben, sind häufig Bauern oder dann Handwerks-spezialisten.
Wir besuchen heute eine Schule junger Frauen, welche in oft monatelanger Feinarbeit Silberstickarbeiten herstellen, die dann wie Gemälde aussehen. Danach sind wir zu Gast bei einer Bai-Familie, die eine Art Batiksachen herstellt. Im Gegensatz zur Batiktechnik, verwenden die Bai nicht Wachs um den Stoff farbfrei zu halten, sondern machen einfach Knoten in den Stoff und umgarnen diese so sehr, dass der Stoff an dieser Stelle keine Farbe aufnehmen kann.
Die Landschaft zwischen Dali und Lijiang ist ausgesprochen schön und ländlich. Wir sind mit unserem Fahrer alleine. Unser Reiseführer von Dali hat sich von uns verabschiedet. In Lijiang erwartet uns bereits die nächste Reiseführerin.
Der Monat Oktober bedeutet in der Provinz gleichzeitig auch Erntezeit. Der Mais ist reif und die Reisfelder stehen goldgelb in der Sonne. Überall arbeiten Bauern und Bäuerinnen auf ihren Feldern. Hier auf dem Weg nach Lijiang sehen wir vor allem Frauen aus dem Volk der Naxi (Nasch), welche auf dem Feld die Schwerarbeit verrichten. Die Männer der Naxi seien zu Hause und würden Hausarbeit machen, so unser Reiseführer aus Dali. Wenn es jedoch darum geht landwirtschaftliche Fahrzeuge und Autos zu fahren oder Maschinen zu bedienen, dann sind sie zur Stelle – die Männer.
Nach den vielen Grossstädten bekommen wir nun endlich auch etwas vom ursprünglichen China zu sehen. Etwas, was wir bisher so sehr vermisst haben. Nach einer zweieinhalbstündigen Fahrt erreichen wir Lijiang. Mittlerweile befinden wir uns bereits wieder auf 2'400 Metern über Meer. Unser Hotel liegt direkt in der Altstadt von Lijiang. Eine sehr hübsche, verwinkelte Altstadt, mit vielen kleinen Wasserläufen, alten und auf Alt gemachten Holzhäusern, vielen Restaurants und ein Geschäft nach dem Anderen. Die Gassen sind voller Einheimischer und Touristen. Wir können jedoch nur sehr wenige «Nicht-Chinesen» erkennen.
Eigentlich wollten wir heute abend in einem Restaurant, wo ruhige Live-Musik läuft, etwas Essen gehen. Haben dann aber sowohl in der Küchen-, wie auch in der Musikwahl ziemlich danebengegriffen. Das Essen schmeckt uns nicht und darüberhinaus kommt es kalt auf den Teller und die Musik ist so laut, dass wir uns gegenseitig anschreien müssen, um miteinander reden zu können. Doch morgen ist wieder ein Tag. Dann wollen wir unser Glück in einem anderen Restaurant versuchen.